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Oft besteht Unklarheit, was eigentlich genau das Drehmoment und ein Drehmomentschlüssel ist. Daher wollen wir hier einmal beide Begriffe erklären. Beginnen wir mit dem Drehmoment:

Drehmoment

Das Drehmoment ist eine der sagenumwobensten Größen in der Motorentechnik – dabei handelt es sich um etwas denkbar Einfaches: Es ist einfach die Stärke, mit der eine Achse gedreht wird. (Wieso hier der technisch nicht gebräuchliche Begriff Stärke steht, und nicht etwa Kraft, das steht weiter unten.)

Wodurch entsteht die Stärke, mit der eine Achse gedreht wird? Das kann man sich leicht an dem Beispiel einer Schraube mit Mutter vorstellen: Will man eine festsitzende Mutter lösen, dann muss man entweder sehr kräftig gegen den Schraubschlüssel drücken oder man verlängert den Hebel des Schraubschlüssels, zum Beispiel indem man ein Rohr aufsteckt. Im ersten Fall dreht man stärker, weil man mehr Kraft aufwendet, im zweite Fall bleibt die Kraft gleich, mit der man gegen den Schraubschlüssel drückt, aber durch den längeren Hebelarm wird die Drehung stärker.

Man sieht hier, wieso man nicht einfach von der "Kraft" sprechen könnte, mit der die Schraube gedreht wird: Die Stärke der Drehung hängt eben nicht nur von der Kraft ab, sondern auch von dem Hebelarm, mit dem sie auf die Achse übertragen wird. Um genau zu sein, ergibt sie sich, wenn man beides miteinander multipliziert. Und genau das nennt man das Drehmoment.

Falls Sie mehr zum Zusammenhang von Kraft und Drehmoment wissen wollen, dann sollten Sie das Buch "Zweitakt-Motoren-Tuning" lesen – hier sind diese Zusammenhänge genau beschrieben. Insbesondere finden Sie dort auch die Erklärung, wie die Leistung eines Motors vom Drehmoment abhängt, welcher Drehmomentverlauf zu welchem Leistungsverlauf führt und wie man dies zum Tuning nutzen kann.

Wenn Sie hingegen wissen möchten, wozu Sie einen Drehmomentschlüssel brauchen und wie Sie ihn einsetzen, dann lesen Sie hier weiter:

Drehmomentschlüssel

Und was ist jetzt also ein Drehmomentschlüssel? Es ist ein Schraubschlüssel, der die Stärke - Entschuldigung: das Drehmoment - misst, mit dem man eine Schraube festdreht. Man braucht das, wann immer man eine Schraube oder eine Mutter so fest wie möglich anziehen will oder wenn man mehrere Schrauben gleichfest anziehen muss.

Jeder, der schon einmal eine Schraube so fest wie möglich festziehen wollte, der kennt die alte Regel "nach fest kommt ab". Besonders kleinere Schrauben und Muttern sind so leicht überdreht, dass es sehr schwer ist, nach Gefühl bis an die Grenze zu gehen, an der Schraube gerade noch nicht überdreht nicht. Einen Tuck zu viel, und man hat den Schraubenkopf einzeln in der Hand. Hier hilft ein Drehmomentschlüssel, vorausgesetzt, man weiß, mit welcher Stärke (sprich Drehmoment) man die Schraube festziehen darf. Der Drehmomentschlüssel zeigt dann das Drehmoment an, mit dem man gerade festzieht, sodass man im richtigen Augenblick aufhören kann.

Noch schwieriger ist es, "nach Gefühl" mehrere Schrauben gleichfest anzuziehen. Um genau zu sein gelingt dies in der Regel ohne Drehmomentschlüssel nicht genau genug. Notwendig ist das zum Beispiel beim Zylinderkopf eines Motors, also einer Stelle, um die man bei größeren Reparaturen am Motor kaum herumkommt und erst recht nicht beim Tuning eines Motors, ganz gleich, ob es ein Zweitakter oder ein Viertakter ist. Ebenso ist diese Genauigkeit beim Radwechsel nötig, zumindest bei Alufelgen, wobei es hier auch drauf ankommt, nicht zu fest zu ziehen (weil dann die Alufelge kaputt geht), aber auch nicht zu locker (weil dann das Rad abfällt – kein Scherz!). Aber auch bei Stahlfelgen kann es ziemlich unangenehm sein, die beim letzten Radwechsel zu fest angezogenen Radmuttern wieder zu lösen. Deshalb kommt man mindestens in diesen beiden Fällen nicht um einen Drehmomentschlüssel herum.

Bauarten von Drehmomentschlüsseln

Prinzipiell gibt es zwei Arten von Drehmomentschlüsseln: anzeigende Drehmomentschlüssel und auslösende Drehmomentschlüssel.

Anzeigende Drehmomentschlüssel

Anzeigende Drehmomentschlüssel zeigen – wer hätte das gedacht – das Drehmoment an, mit dem man die Schraube gerade festdreht. Früher war die typische Bauweise für einen derartigen Drehmomentschlüssel ein biegbarer Hebelarm mit einer Skala, auf der man ablesen konnte, wie weit der Schlüssel schon gebogen wurde. Das Prinzip war also ähnlich wie das einer Federwaage. Heutige Bauweisen haben meist eine kleine Messuhr, auf der man das Drehmoment ablesen kann. Derartige Drehmomentschlüssel sind meist genauer und komfortabler in der Bedienung, allerdings auch deutlich teurer als die auslösenden Drehmomentschlüssel.

Auslösende Drehmomentschlüssel

Auslösende Drehmomentschlüssel haben eine Mechanik eingebaut, die ein Signal gibt, wenn ein voreingestelltes Drehmoment erreicht ist. Man dreht dann einfach immer fester, solange, bis es klickt - dann hört man auf. Bei komfortableren Varianten rutscht es ab dem voreingestellten Drehmoment auch einfach durch.

Für den Gelgenheitsanwender genügt es meist, ein einfaches Modell zu kaufen - die teureren Varianten bringen nicht so viel Mehrnutzen, dass das den Mehrpreis rechtfertigen würde. Gut geeignet ist zum Beispiel folgendes Modell:

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